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Die 6 besten Kräuter für gesunde Atemwege

18.07.2020

Dieser Beitrag ist Teil 2 von 4 der Artikel-Serie "Erste Hilfe"

Artikelserie "Erste Hilfe"

"Mist! Schon wieder eine endlos lange Tierarztrechnung. Und dabei ist mein Konto noch restlos leergefegt vom letzten drölffachen Schlüsselbeinbruch... Wenn das so weitergeht, packe ich Heinz-Hubert bald in Luftpolsterfolie ein & sperre ihn in eine Hochsicherheitsbox."

oder auch:

"Andreas! Der Heinz-Hubert guckt schief, du musst sofort den Tierarzt rufen, der hat bestimmt eine spastische Kolik! Beeil dich, gleich fällt er um!"
"Aber Elfriede, er ..."
"Moment. - Oh Gott, ANDREAS! Jetzt hat er auch noch aufgehört zu fressen! Hol den Hänger, wir fahren direkt in die Klinik!"

Na gut, das war ein bisschen übertrieben. Aber sind wir doch mal ehrlich: Wir Pferdemenschen neigen dazu, bei jedem Pups den Tierarzt zu fragen. Dabei muss der nicht immer bei jeder Kleinigkeit direkt ran - viele Probleme lassen sich easy selbst diagnostizieren & häufig sogar lösen, wenn man nur das nötige Know-how hat. Sicher, in manchen Fällen kommt man um den Tierarzt nicht drumrum, aber häufig kann man diesem eine Menge Arbeit abnehmen und so unnötige Kosten sparen.

Eine fortlaufende Beitragsserie rund um Diagnose, Symptome, Behandlung und Prävention der bekanntesten Pferdekrankheiten.


Dieser Sommer scheint für viele Pferde eine besondere Herausforderung zu sein - überall hustet es, sogar die "Allwetter-Pferde" zeigen Symptome wie Kurzatmigkeit oder Röcheln. Bei uns in Brandenburg hat die Tierärztin und auch Hufpflegerin bestätigt, dass dieses Jahr sehr viele Pferde husten, viel mehr als sonst. Der Grund dafür ist bisher nicht wirklich gefunden, denn dieser Sommer ist angenehm kühl und auch feuchter als die letzten Jahre - am Staub dürfte es also nicht liegen.

Ich weiß leider genauso wenig, woran es liegen könnte, fest steht aber: DU kannst etwas tun, damit es deinem Pferd besser geht! Egal ob Husten, Schnupfen, Allergie oder Dämpfigkeit. Wie sagt man so schön: Gegen Alles ist ein Kraut gewachsen.

Im heutigen Blogbeitrag stelle ich dir die besten Kräuter vor, mit denen du dein Pferd gezielt unterstützen kannst.

In der Pferdefütterung sollte alles auf Natürlichkeit bedacht sein - natürliches Grundfutter (Heu oder Gras), natürliches Zusatzfutter ohne synthetische Stoffe, natürliches Fliegenspray, ... Deshalb ist es durchaus sinnvoll, gezielt Kräuter zu füttern.

In der freien Natur würden die Pferde sich selbst die Kräuter holen, die sie brauchen. In den modernen Haltungsformen ist dies leider kaum möglich, weshalb sie im Falle von Problemen gern die Hilfe des Menschen annehmen.

Dennoch sollte man nicht irgendwelche Kräuter füttern und auch nicht in der falschen Dosis, sonst kann auch die Kräuterfütterung schlimme Folgen haben. Die angegebenen Kräutern kannst du problemlos füttern, wenn dein Pferd keine Nieren- oder Herzprobleme hat. Auch bei tragenden oder laktierenden Stuten solltest du lieber deinen Tierarzt fragen. Die angegebenen Mengen beziehen sich auf eine kurweise Fütterung von nicht mehr als 4 Wochen. Du solltest die Kräuter langsam anfüttern.

Wenn du dich intensiver mit der Wirkung von Kräutern auf Pferde beschäftigen willst und dir vielleicht sogar einen Vorrat an Kräutern für den Winter anlegen willst, rate ich dir deshalb, in einen guten Ratgeber zu investieren, in dem viele Kräuter inklusive Dosierungsempfehlung enthalten sind. Ich persönlich nutze den Kräuterguide von Pferdefreundschaften (unbezahlte Werbung🥰). So, nun geht´s aber los!

Pfefferminze

Pfefferminze - Heilpflanze bei Pferden gegen Husten und Atemwegsinfekte

Der Klassiker unter den Hustenkräutern und auch bei uns Menschen gerne verwendet. Sie wirkt besonders gegen trockenen Husten, da die ätherischen Öle den Schleim lösen und somit die Atemwege befreien. Du kannst Pfefferminze pur füttern, als Tee geben oder auch trocknen und dann im Winter verfüttern. Du kannst dein Pferd auch mit Pfefferminzsud inhalieren lassen. Pfefferminze eignet sich außerdem bei Magenbeschwerden und Blähungen, da sie krampflösend wirkt😊.

Fütterungsempfehlung: Großpferde 20 bis 40g am Tag, Ponys etwa 10-20g

Salbei

Salbei - Heilpflanze bei Pferden gegen Husten und Atemwegsinfekte

Ein weiterer Klassiker, der bei Atemwegsinfekten hilft. Er wirkt entzündungshemmend und hemmt das Wachstum von Viren und Bakterien. Du kannst ihn, genau wie die Minze, als Tee geben, pur verfüttern oder trocknen und im Winter unters Futter mischen.

Fütterungsempfehlung: Großpferde 30 bis 50g täglich, Ponys 15-25g

Spitzwegerich

Spitzwegerich - Heilpflanze bei Pferden gegen Husten und Atemwegsinfekte

Eher als Unkraut bezeichnet wird dieses Heilpflanze total unterschätzt. Spitzwegerich ist in jedem Garten und sogar am Wegesrand zu finden und super bei trockenem Husten, denn er lindert den Hustenreiz und löst gleichzeitig festsitzenden Schleim. Man kann ihn auch präventiv anwenden, da er die Lunge stärkt.
Du kannst ihn pur oder als Tee verfüttern und dir natürlich auch einen Wintervorrat anlegen.

Fütterungsempfehlung: Großpferde 30 bis 60g am Tag, Ponys 15-30g


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Kapuzinerkresse

Kapuzinerkresse - Heilpflanze bei Pferden gegen Husten und Atemwegsinfekte

Die Kapuzinerkresse stärkt das Immunsystem und hilft vor allem bei durch Allergien verursachtem Husten. Sie hilft auch bei anderweitigen Infektionen der Atemwege.

Die Kapuzinerkresse eignet sich nicht für Pferde mit Magengeschwüren oder Darmproblemen! Außerdem sollte sie nicht als Tee, sondern nur pur, verfüttert werden.

Fütterungsempfehlung: Großpferde etwa 20g täglich, Ponys 10g

Thymian

Thymian - Heilpflanze bei Pferden gegen Husten und Atemwegsinfekte

Besonders bei Dämpfigkeit hat sich die Fütterung von Thymian bewährt, aber auch bei Bronchitis leistet er schnelle Abhilfe. Thymian löst festsitzenden Schleim und wirkt krampflösend. Zusätzlich beruhigt er die Atemwege und reinigt die Bronchien. Du kannst ihn pur ins Futter geben oder als Tee servieren.

Fütterungsempfehlung: Großpferde 15g am Tag, Ponys etwa 8g

Lindenblüten

Lindenblüten - Heilpflanze bei Pferden gegen Husten und Atemwegsinfekte

Lindenblüten sind gut geeignet, um Pferden mit Krampfhusten zu helfen. Sie erleichtern das Abhusten und wirken krampflösend, außerdem stärken sie das Immunsystem, was bei Atemwegsinfektionen essentiell ist (mehr dazu unten). Du kannst sie pur oder als Tee verfüttern und die meisten Pferde lieben sie.

Fütterungsempfehlung: Großpferde etwa 20g am Tag, Ponys bis zu 10g

Immunsystem als Basis für gute Gesundheit

Wichtig ist bei Husten und anderen Infektionen immer die zeitgleiche Stärkung des Immunsystems, viele geeignete Hausmittel dafür habe ich dir in diesem Beitrag zusammengestellt. Denn nur Pferde mit einem starken Immunsystem können langfristig gesund bleiben und sich gegen die Krankheiten "wehren".

Das war´s auch schon - wenn du weitere Kräuter empfehlen kannst, die hier nicht erwähnt wurden, schreib das doch gerne in die Kommentare!

Was meint ihr: Können Pferde durch Kräuter gesund werden oder sollten wir lieber bei der Schulmedizin bleiben? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!🥰

Kategorien: Pferdegerecht | Schlagworte: Erste Hilfe, Fütterung, Immunsystem, Kräuterfütterung

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